In Europa, Mallorca, Spanien

Ursprünglich hatten wir einen Ausflug nach Torrent de Pareis und den Sonnenuntergang am Cap de Formentor bereits für unseren Tagesausflug nach Valldemossa und Soller eingeplant. Aber nachdem wir viel Zeit am Hafen in Port de Soller verbracht hatten, wollten wir uns diese Ausflugsziele lieber für einen anderen Tag aufheben. Und so machten wir uns wenige Tage später wieder auf den Weg über die Berge. Die kurvenreichen Straßen über die Berge und die fantastische Aussicht auf das Meer begeistern mich jedes Mal aufs Neue, hier auf Mallorca. Ja, der Weg ist definitiv das Ziel.
Ich nehme dich heute mit nach Torrent de Pareis, wir essen in Port de Pollenca und am Abend wartete ein toller Sonnenuntergang am Cap de Formentor auf uns.

Der Weg ist das Ziel – 1. Halt in Petra

Wenn wir eins auf Mallorca festgestellt haben: Es ist gar nicht so leicht, einfach nur von A nach B zu fahren. Denn auf dem Weg zwischen A und B findest du so viele wunderschöne Plätze, an denen du einfach nur anhalten möchtest. Und wenn es nur für ein paar Fotos ist. So ging es uns auch in dem kleinen Städtchen Petra. Bereits vor ein paar Tagen waren wir ganz angetan von der Kirche in Petra und den alten Häusern. Und auch diesmal wollten wir erst „vorbeifahren“, aber dann hielten wir doch an. Zum Glück. Ja Petra ist echt schön. Wir haben nicht viel gesehen. Wir waren vielleicht 30 Minuten dort. Wir machten ein paar Fotos und stellten schnell fest, dass wir fürs nächste Mal definitiv mehr Zeit in Petra einplanen werden.

Weiterfahrt zum Torrent de Pareis. Ich liebe es, auch einfach mal planlos loszufahren und sich dort niederzulassen, wo es einem gefällt. Aber wenn ich einen „Plan“ im Kopf habe, so möchte ich den auch gerne umsetzen. Und so tippten wir in unser Navi „Sa Calobra“ ein und es ging wieder über die Berge in den Westen der Insel.

Unendliche Fotostopps

Erzählte ich schon, dass ich am liebsten an jedem Aussichtspunkt Halt machen möchte? Ich habe schon immer gerne fotografiert, zückte gerne mal mein iPhone. Aber seitdem wir unsere mega coole neue Nikon unser Eigen nennen dürfen, macht das Fotografieren einfach doppelt so viel Spaß. Und so legten wir mal wieder zu viele Stopps ein… Aber wir hatten den ganzen Tag Zeit. Auf dem Programm stand für heute ja lediglich der Besuch in Torrent de Pareis und gegen Abend wollten wir den Sonnenuntergang am Cap de Formentor genießen. Wir lagen also im Zeitplan.

Kurvenreiche enge Straßen

Geht es dir auch so? Du stehst im Supermarkt immer an der falschen Kasse? Vor dir fährt immer ein Sonntagsfahrer? Und als wir noch Pauschalurlaube gebucht haben, wurde unser Hotel immer als letztes angesteuert. So erging es uns auch auf dem Weg über die Berge. Versteh mich nicht falsch. Wir sind nun wirklich keine Raser. Aber ein flüssiges Fahren finde ich schon ganz angenehm. Aber entweder wirst du vom einem Taxi gedrängelt – ja sorry, wir fahren hier nicht täglich und wenn hier 40 km/h für die kurvige Straße angegeben sind, fahren wir auch leider nicht das Doppelte. Oder aber du hast einen Fiat 500 vor dir, der meint, einen Panzer zu fahren. So erging es uns auch auf dem Weg zum Torrent de Pareis. Aber wir sind ja im Urlaub, ärgern wir uns nicht darüber. 

Parken in Sa Calobra

Angekommen in Sa Calobra erwartet dich ein großer gebührenpflichtiger Parkplatz. Du fährst an die Schranke heran, öffnest dein Fenster und drückst den Knopf für dein Ticket. Eigentlich ganz normal, oder? Nicht aber für unseren lieben Autofahrer, der uns schon die letzten Kilometer – ja ich weiß, Urlaub und nicht aufregen und so, aber das wirklich schwer – viele Nerven gekostet hat. Es dauerte Minuten, bis sich ein Tourist erbarmte und dem Herren sein Ticket auslöste. Das Parken kostet übrigens stolze 3 EUR pro Stunde. Von dem Parkplatz läufst du ca. 200 Meter runter zum Hafen von Sa Colobra.

Ein toller Ort. Sobald ich das Wasser sehe, geht es mir einfach nur gut. Wunderschönes türkisfarbenes Wasser, eine tolle Bucht und ziemlich ruhig. Denn hier badeten nur sehr wenige. Die meisten machten sich direkt auf dem Weg zum Torrent de Pareis. Und da wir auch für heute keine Badesachen eingepackt hatten, machten wir uns auch auf den Weg. Ganz langsam natürlich. Denn die Aussicht auf das Meer, die Bucht, das Wasser und die Berge faszinierte mich zu sehr.

Der Weg zum Torrent de Pareis

Du läufst ca. 10 Minuten zum Torrent de Pareis. Genieße den Ausblick. Durch mehrere Grottengänge gelangst du schließlich an dein Ziel.

Der erste Blick fiel direkt auf überfüllte Mülleimer und der Müll wurde mittlerweile einfach neben den Mülleimer geworfen. Es ist so schade, so etwas sehen zu müssen. Ja, auf der einen Seite verstehe ich nicht, wieso es nicht mehr Mülleimer gibt bzw. diese nicht regelmäßiger geleert werden. Aber kann ich meinen Müll nicht einfach wieder mitnehmen?

Es war ziemlich überfüllt an der Schlucht. Und so suchten wir uns einen Platz, etwas abseits von den „Menschenmassen“ und traten gefühlt sehr schnell wieder den Rückweg an. Ja, irgendwie hat es mich nicht so begeistert dort. Und ich stellte mal wieder fest, dass der Weg das Ziel ist. Und der Weg dorthin lohnt sich allemal. Ob ich nun 3 Stunden dort an der Schlucht verweilen muss – nein wahrscheinlich nicht. Und ich hatte es diesmal nicht bereut, keine Badesachen dabei zu haben. 

Über die Berge nach Pollenca

So langsam schlich sich der Hunger ein. Zum Sonnenuntergang hatten wir noch viel Zeit. Wir kamen um ca. 17 Uhr in Port de Pollenca an. Wir parkten direkt am Hafen und suchten nach etwas Essbarem und entschieden uns für ein Essen im Café 1919 und schlenderten noch etwas am Hafen entlang.

Und viel zu früh machten wir uns auf den Weg zum Cap de Formentor. 

Aussichtspunkt auf dem Weg zum Cap de Formentor

Auf dem Weg zum Cap de Formentor kommst du an einem tollen Aussichtspunkt vorbei, an dem du auch unbedingt halten solltest. Hier hast du einen tollen Blick auf das Meer und die Felsformationen. Es war so schön, dass wir kurz überlegten, ob wir nicht hier zum Sonnenuntergang bleiben wollten. Aber wie war das mit dem Plan? Ja, der Sonnenuntergang am Cap de Formentor stand einfach schon zu lange auf meiner Liste.

Und so setzten wir uns ins Auto und fuhren wiedermal hinter einem Fiat 500 her. Ich liebe den Fiat 500 und fahre ihn hier in Deutschland selber. Aber auch dieser Autofahrer (ja, richtig – es war ein Mann) meinte, einen Panzer zu fahren. Ich machte mir kurz Sorgen, ob ich den Sonnenuntergang wegen ihm noch verpassen würde. Aber wir waren ja zum Glück früh genug losgefahren. Auf dem Weg zum Cap de Formentor sahen wir viele Ziegen. Mal standen sie am Straßenrand, dann sprinteten sie über die Straße und fanden auf Anhieb das einzige Loch im Zaun oder sie standen einfach nur auf der Straße.

Und dann waren wir da. Am Cap de Formentor. Die kurvige Straße mit dem Leuchtturm ist ein tolles Fotomotiv. 

Sonnenuntergang am Cap de Formentor

Das Parken am Cap de Formentor ist kostenlos und es war erstaunlich leer. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, vielleicht keinen Parkplatz zu finden. Troublemaker, du weißt ja. Aber wir fanden einen Parkplatz und mit der Zeit leerte sich der Platz. Zwischenzeitlich waren wir wirklich fast alleine dort gewesen. Ich hätte gedacht, dass deutlich mehr Menschen zum Sonnenuntergang ans Cap de Formentor fahren. Wir waren natürlich viel zu früh. Ärgerten uns, dass die Toiletten geschlossen waren und wir auch nichts mehr zu trinken dabei hatten. Aber wir genossen einfach diese wunderschöne Zeit. Sonnenuntergänge sind einfach perfekt. Einfach innezuhalten. Den Moment zu genießen. Die Zeit miteinander zu wertschätzen und mal wieder zig Hunderte von Fotos zu machen.

Ja, das müssen wir auch unbedingt noch lernen. „Viel hilft viel“ und „Weniger ist mehr war gestern“ passt nun mal nicht immer. Und so hätten wir uns einige Zeit im Nachhinein sparen können, würden wir nicht von jedem Sonnenuntergang 500 Fotos mit nach Hause bringen. Aber mit einem Fernauslöser in der Hand ist es auch einfach zu bequem. Und schließlich kann ich mir dann zu Hause die besten Fotos raussuchen. 

Warst du schon am Cap de Formentor? Hast du auch einen tollen Sonnenuntergang dort erlebt? Ich freue mich auf deinen Kommentar. 

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Anzeigen von 8 Kommentaren
  • Paleica
    Antworten

    das cap de formentor ist einer der gründe, warum ich mallorca so toll finde. und ihr wart sogar an dieser badebucht? sehr toll. ich hab damals leider kein foto von der serpentinenstraße gemacht. oh ja, mir scheint, ich muss da wieder hin 😀

    • Saskia
      Antworten

      Oh ja, nach Mallorca kann man immer wieder 🙂 Es ist einfach so traumhaft schön… Ich hätte mir auch im Nachhinein gewünscht, noch mehr Fotos vom Leuchtturm und der Straße gemacht zu haben… Aber wir waren definitiv nicht zum letzten Mal dort.
      Liebe Grüße
      Saskia

  • Andrea
    Antworten

    Ein sehr schöner Bericht, der meine Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub im Herbst nur noch mehr anwachsen lässt.
    Das ihr vom Torrent de Pareis nicht begeistert wart, liegt vielleicht daran, dass ihr nicht weiter hineingegangen seit. Den Strand und das Schluchtende finde ich auch nicht so spektakulär, aber wenn man mal 20-30 Minuten hineinläuft eröffnet sich eine wunderliche Landschaft. Man fühlt sich plötzlich ganz klein, es wird zunehmend dunkler, man kann über riesige Felsblöcke klettern und hinunterrutschen. Die Wände ragen gefühlte 1000m senkrecht neben einem auf und es ist eine ganz sonderbare Atmosphäre.
    LG Andrea

    • Saskia
      Antworten

      Liebe Andrea,
      vielen Dank für dein positives Feedback 🙂 Das freut mich sehr. Und ich wünsche euch eine tolle Zeit auf der Insel.
      Oh ja… Das ärgert mich jetzt auch total 🙁 Aber ein Grund mehr, bald nochmal wiederzukommen 🙂
      Danke für deinen Tipp.
      Lieben Gruß
      Saskia

  • Claudia
    Antworten

    Hallo Saskia,
    danke für den anschaulichen Beitrag! Habe an einigen Stellen sehr geschmunzelt ? Wir sind selbst gerade auf Mallorca, haben eine reizende, kleine Finca in Pollenca gemietet und – natürlich – einen Fiat 500. Heut Abend gehts zum Sonnenuntergang zum Cap de Formentor. Und so werde ich heute wohl den panzerartigen Fiat 500 fahren, der den armen Menschen hinter mir schier in den Wahnsinn treibt! Dein Artikel hat auf jeden Fall die Vorfreude angefacht, und die wunderbaren Fotos haben gezeigt, wie sehr es sich lohnt. So, jetzt müssen wir aber los!
    Viele Grüße von der Insel
    Claudia

    • Saskia
      Antworten

      Liebe Claudia,
      danke für deinen lieben Kommentar 🙂 Schön, dass mein Beitrag es geschafft hat, dich zum Schmunzeln zu bringen 🙂 Ich hoffe, ihr habt auch einen tollen Sonnenuntergang am Cap de Formentor erleben dürfen. Sofern ihr mit dem riiiiesigen Fiat 500 irgendwann angekommen seid 😀
      Ganz liebe Grüße,
      Saskia

  • Udo
    Antworten

    Hi Saskia,

    wir waren letzte Woche am Cap de Formentor, müssen aber ebenfalls noch mal wiederkommen. Es hat den ganzen Tag furchtbar geregnet und wir haben uns kaum aus dem MietCorsa (jaaa, kein Fiat500) getraut. Vor dem eigentlichen Ziel standen wir dann erst mal eine halbe Stunde im Stau, weil der übelgelaunte (vermutlich mochte er das Wetter auch nicht) Parkplatz-Sheriff nach dem Prinzip 1 raus, 1 rein verfahren musste.
    Die panzerfahrenden Fiat500-Chauffeure waren auf dem Weg aber das kleinere Problem. Viel nerviger waren die Scharen an Radfahrern in Kombination mit den Reisebussen, die sich nebeneinander über die kleine Straße durch die Berge quetschten.
    Beim nächsten Mal fahren wir auch zum Sonnenuntergang hin. Dann sind die Radler schon wieder auf dem Rückweg und die Touris in ihren Hotels zum Abendessen. Nur das mit der Sonne muss dann noch klappen 🙂

    Viele Grüße
    Udo

    • Saskia
      Antworten

      Lieber Udo,
      oh, dann wünsche ich dir, dass es beim nächsten Mal besser passt. Wir waren im Mai auf Mallorca gewesen und da hat es sich mit den Radfahrern noch ziemlich in Grenzen gehalten. Und auch abends hatten wir eigentlich immer nur irgendeinen Fiat 500 vor uns 😀
      Ich wünsche dir dann aber einen tollen Sonnenuntergang am Cap 🙂
      Ich denke heute noch sehr gerne dran zurück.
      Lieben Gruß
      Saskia

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